Gemeindebrief
Der Auszug aus Ägypten und der Marsch durch die Wüste ins gelobte Land
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
wer an der Liturgie der Osternacht teilnimmt, wird die Lesung des Auszugs des Volks Israels aus Ägypten hören. Die Israeliten wurden von der so langen Sklaverei befreit, durchquerten die Wüste und erreichten nach 40 Jahren „ein Land, in dem Milch und Honig fließen“ (Exodus 3,8).
Während dieser Zeit in der Wüste ernährte sie Gott mit dem Brot vom Himmel, dem Manna, das wie „Honigkuchen“ (Exodus 16,31) schmeckte.
Wie „Honigkuchen“? Warum schmeckte das Manna wie Honig? Die Antwort ist einfach, aber wichtig: Es war ein Vorgeschmack auf das verheißene Land.
Später weist Jesus im 6. Kapitel des Johannesevangeliums auf das wahre Brot vom Himmel hin. Er selber ist dieses Brot des Lebens, welches uns heute in der hl. Eucharistie angeboten wird.
Ähnlich wie damals im alten Bund das Manna einen Vorgeschmack auf das verheißene Land gab, will die hl. Kommunion uns nicht nur stärken, sondern auch eine reale Vorfreude des Himmels vermitteln.
Gott wünscht sich so sehr, dass wir alle einst die ewige Glückseligkeit erreichen werden. Unser Weg dorthin mag mit schweren und gefährlichen Hindernissen begleitet sein. Wer sich aber immer wieder gut auf die hl. Kommunion vorbereitet und diese dann in Würde empfängt, läuft diese Lebensstrecke leichter ab. Gott geht mit uns!
In diesem Sinne wünsche ich allen eine besinnliche Karwoche und dann eine stärkende Osterzeit.
Ihr
..denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf,..(Sprüche 24, 16)
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
wir haben die Fastenzeit begonnen. Die Patriarchen belehren uns, dass eine erste Umkehr durch Fasten, Almosen spenden und Gebet geschehen kann. So wird dem Heiligen Geist eine Spalte in unserem Herzen geöffnet.
Die Fastenzeit ladet uns alle aber vor allem dazu ein, wirklich umzukehren und einen Neubeginn in unserer Beziehung mit Gott zu wagen.
Wir alle fallen immer wieder. Es sind oftmals nicht die großen Brocken von Sünden. Aber auch unsere kleineren Verfehlungen verletzten Gott. „Siebenmal fällt selbst der Gerechte“ so sagt es uns die Bibel.
Gefährlich wird es für uns vor allem, wenn wir denken, dass wir als „Gerechte“ nie oder praktisch nie fallen. Hier lauert die Sünde des Stolzes.
Prüfen wir hingegen regelmäßig unser Gewissen, werden wir früher oder später auch unsere lässlichen Sünden entdecken. Wer nun noch zusätzlich, wie der Katechismus der Katholischen Kirche dies empfiehlt, mindestens einmal pro Monat all diese Sünden hin zum Sakrament der Beichte trägt, begeht einen wirklichen Weg der Umkehr. Diese Person ist es, die tatsächlich wieder aufsteht und bald große Fortschritte im spirituellen Leben erfahren wird.
Die Fastenzeit ist also eine große Gelegenheit. Wer sie gut nutzt, wird viele Früchte ernten und tiefer und besser die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus von den Toten verstehen.
Ihr
Bekenner des Glaubens !
Liebe Schwestern und Brüder in Christus
Vor mehr als 13 Jahren konnte ich mit dem Generalvikar unseres Ordens den ersten Einsatzort für uns in Deutschland südlich von Berlin für einige Tage besuchen. Dabei dankte er den dortigen Katholiken für ihre Treue zu unserem Glauben speziell während der nicht leichten Zeit der DDR-Regierung. Alle, die während diesen Jahren trotz großen Schwierigkeiten der katholischen Kirche mutig treu blieben, nannte er mit Recht „Bekenner des Glaubens“.
Diese „Bekenner des Glaubens“ gab und gibt es auch in unserer Pfarrei. Ihnen gebührt großer Dank, weil eine solche Treue ein langfristiger Segen für uns alle bedeutet. Ihr Zeugnis ist für diese wie auch für die zukünftige Generation von großem Interesse.
Im Pfarrgemeinderat haben wir uns nun dahingehend verständigt, mittels des Pfarrbriefes und in den Seniorenvormittagen das entsprechende eventuelle Interesse an solchen persönlichen schriftlichen Zeugnissen abzuklären. Die Idee wäre, diese dann in der Form von Interviews in einer kleinen Schrift zusammenzufassen.
Wer also während der Zeit der DDR-Regierung z.B. daran gehindert wurde, eine Berufsausbildung zu absolvieren, weil man treu den katholischen Glauben praktizierte, ist für ein solches eventuelles Zeugnis angesprochen. Es geht um Zeugnisse von konkreten noch lebenden Gläubigen, die irgendwie vom damaligen Staat zur freien Ausübung unseres so schönen katholischen Glaubens schikaniert wurden.
Wer sich also für ein solches Zeugnis bereit erklären möchte, kann sich bei unserem Sekretariat erst einmal melden. Danach werden dann weitere Abklärungen getroffen und Informationen folgen.
Für die Zusammenarbeit bedanke ich mich von Herzen
Ihr